Aus Sicht des Verbands des eZigarettenhandels ist der heute vorgestellte „Plan zur Bekämpfung von Krebs“ der EU-Kommission nicht dazu geeignet, die Raucherprävalenz nachhaltig zu senken. Die Gleichstellung der E-Zigarette mit der Tabakzigarette sowie überzogene Forderungen geben hingegen großen Anlass zur Sorge und könnten sogar einen kontraproduktiven Effekt haben.
Ziel des Europe’s Beating Cancer Plan ist es, durch eine Eliminierung des Tabakkonsums bis zu 90 % der Lungenkrebserkrankungen zu vermeiden. Dazu will man zunächst den Tabakkonsum bis 2025 um 30% im Vergleich zu 2010 reduzieren und bis 2040 eine „tabakfreie Generation“ schaffen, in der weniger als 5% der Bevölkerung Tabak konsumieren.
Michal Dobrajc, Vorsitzender des Verbands des eZigarettenhandels (VdeH) kritisiert:
„E-Zigaretten sind wesentlich weniger schädlich als herkömmliche Tabak-Zigaretten, das ist inzwischen wissenschaftlicher Konsens. Sie sind außerdem hervorragend dazu geeignet, um erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören. E-Zigaretten könnten daher bei der Reduzierung der Raucherzahlen einen sinnvollen Beitrag leisten. Stattdessen aber werden diese wissenschaftlichen Erkenntnisse vollständig von der EU-Kommission ignoriert.“
Der Plan der EU-Kommission sieht eine nahezu vollständige Gleichstellung der E-Zigarette mit der Tabak-Zigarette vor. Dazu zählen unter anderem Verbote von Aromen, sowie eine zusätzliche Besteuerung. Somit wird nicht nur eine historische Chance vertan, der Plan ist hinsichtlich der Schadensminimierung durch E-Zigaretten sogar kontraproduktiv.
Der VdeH kritisiert, dass das Potential der E-Zigarette als Mittel zur Schadensminimierung (Harm Reduction) bei dem Europe’s Beating Cancer Plan nicht berücksichtigt und somit ein falsches Signal an die Konsumenten gesendet wird.
Der Plan versäumt es, E-Zigaretten in ihrer Attraktivität gegenüber den Tabak-Zigaretten deutlich aufzuwerten und die Raucher zu einem Umstieg zu motivieren. Eine öffentliche Informationspolitik, die auf wissenschaftlichen Fakten statt auf Ideologien basiert, der Verzicht auf eine zusätzliche Besteuerung sowie die Möglichkeit weiterhin für ein legales und wesentlich weniger schädliches Produkt werben zu können, wären der richtige Ansatz gewesen.