In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 17. Mai 2016 werden unter dem Titel „Wie die E-Zigarette ausgebremst wird“ neue Recherche-Ergebnisse zur Debatte um die elektrische Zigarette veröffentlicht. Link zum Artikel
Der Autor fragt nach den Gründen für die stiefmütterliche Behandlung der eZigarette durch eine Vielzahl von hochrangigen deutschen Gesundheitswissenschaftlern und deckt eine enge Verbindung von führenden Suchtforschern zu Herstellern von Nikotinersatzprodukten auf, die ein wirtschaftliches Interesse an der Marginalisierung der eZigarette besitzen.
„Manche Suchtmediziner pflegen aber auch selbst sehr gute Verbindungen zur Industrie. So haben zwei der Leitlinien-Autoren jahrelang selbst für Nicorette geworben, zum Beispiel mit positiven Berichten in einer Zeitschrift von Johnson & Johnson. Trotzdem schrieben sie in der Leitlinie am Kapitel über Arzneimittel zur Raucherentwöhnung mit. Die Suchtmediziner haben auch das Programm „Einfach Erfolgreich Rauchfrei“ mitentwickelt, das sich an Hausärzte richtet und ihnen die Nicorette-Produkte nahelegt. Urheber des Programms und der Webseite ist Johnson & Johnson.“ (SZ-Online 17.05.2016)
Das Ergebnis dieser Verflechtungen ist eine Missachtung der Chancen der eZigarette für eine große Zahl von Tabakrauchern, die den Ausstieg aus dem Tabakkonsum mit der deutlich weniger schädlichen eZigarette schaffen könnten. Hier nimmt Deutschland eine Sonderstellung im internationalen Vergleich ein. In Großbritannien beispielsweise wird die eZigarette den Rauchern von staatlicher Seite als Harm reduction-Produkt ausdrücklich empfohlen.