Experten kritisieren eine neue Untersuchung der State University in Portland: In dem Versuch wurde eine eZigarette so stark überhitzt, dass dabei erhebliche Mengen von Formaldehyd entstanden. „Diese Studie verwendet eine völlig unrealistische Versuchsanordnung, um Formaldehyd entstehen zu lassen. Es wurde nicht einmal versucht, eine realistische menschliche Nutzung nachzustellen“, sagt Clive Bates, ehemaliger Direktor der britischen Nichtraucherschutz-Organisation ASH. http://www.clivebates.com/?p=2706
Auch der britische Suchtforscher Peter Hajek kommentiert die neue Untersuchung:
„Wenn ein Hähnchen verbrannt wird, entsteht eine schwarze Kruste, die natürlich krebserregende Stoffe enthalten kann. Niemand würde jedoch behaupten, dass Hühner krebserregend sind.“ http://tinyurl.com/ohh8agq
Fraunhofer-Institut kommt zu ganz anderen Ergebnissen
Im Juli 2012 hat das Fraunhofer-Institut eine Raumluftuntersuchung für eZigaretten durchgeführt und dabei auch die Emission von Formaldehyd untersucht.
Ergebnis: ”Eine Freisetzung von Formaldehyd konnte bei der Verwendung der e-Zigarette nicht nachgewiesen werden.” http://tinyurl.com/oxy7wcq
eZigaretten viel besser als Tabak
Peter Hajek: „Das Inhalieren von eZigarettendampf ist möglicherweise nicht so gesund wie klare Bergluft, aber es ist viel besser, als Tabak zu rauchen.“
Er sieht bei der Verbreitung von Unwahrheiten eine große Gefahr für Tabakraucher: “ Es wäre eine Schande, wenn diese Studie Raucher, die nicht mit dem Rauchen aufhören können oder wollen, dazu überredet, an ihren tödlichen Zigaretten festzuhalten.“ http://tinyurl.com/ohh8agq
Dac Sprengel, Vorsitzender des VdeH:
„Diese neue Untersuchung ist nicht das Papier wert, auf dem sie niedergeschrieben wurde. Die absurde Schlussfolgerung wäre: eZigaretten sind noch gefährlicher als Tabakzigaretten. Dagegen sprechen alle bisherigen Ergebnisse der seriösen Untersuchungen zur eZigarette. Diese liefern ein glasklares Ergebnis: eZigaretten sind deutlich weniger schädlich als die krebsfördernden Tabak-Glimmstengel. Ich vertraue einem renommierten deutschen Institut wie Fraunhofer, die genau wissen, was sie tun.“
Hintergrund
Bei der üblichen Nutzung von eZigaretten werden im Verdampfer Temperaturen zwischen 80 und 120 Grad Celsius erreicht. Eine Verbrennung wie bei Tabakzigaretten (über 800 Grad) findet bei eZigaretten nicht statt und es entstehen wegen der ausbleibenden Pyrolyse auch keine krebsfördernden Spaltprodukte. In der vorliegenden Untersuchung wurde der Verdampfer der eZigarette viel stärker überlastet, als es ein menschlicher Nutzer erreichen könnte. Das sogenannte Trockendampfen (Starke Züge ohne Liquid) lässt die Temperaturen im Verdampfer ansteigen. Die Temperatur stieg in der aktuellen Untersuchung auf 600 Grad, wie zwei der Studien-Mitarbeiter mitteilten. http://psuvanguard.com/news/chemists-break-down-e-cigarette-research/
In dem Versuchsaufbau wird der Dampf nicht durch einen menschlichen Nutzer inhaliert, sondern durch eine Maschine. Wird die eZigarette nun derart überhitzt, entstehen im gleichen Maße wie Formaldehyd auch z.B. Acrolein und Acetaldehyd. Diese Stoffe könnte ein menschlicher Nutzer nicht inhalieren, da 1. der Geschmack unerträglich wäre und 2. ein sofortiger Hustenreflex einsetzen würde. Somit entsprechen die Resultate in keiner Weise der Nutzungsrealität.