Werbung

Das umfassende Verbot der Werbung für risikoreduzierte Alternativen, wie der E-Zigarette, erschwert es der Branche, den vorherrschenden Fehlinformationen in der Bevölkerung mit wissenschaftlichen Fakten entgegenzutreten und sachlich über die Vorteile eines Umstiegs vom Rauchen auf die E-Zigarette aufzuklären. Bereits durch das Inkrafttreten des Tabakerzeugnisgesetzes am 20. Mai 2016 wurde die Möglichkeit, Werbung als Kommunikationskanal zu nutzen, stark eingeschränkt. Durch das Zweite Gesetz zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes, das im Jahr 2021 in Kraft getreten ist, wurden die strengen Werbebeschränkungen zudem auf nikotinfreie Flüssigkeiten und E-Zigaretten ausgeweitet und eine weitestgehende Gleichstellung von E-Zigaretten mit Tabak-Zigaretten erzielt. Die gravierenden Auswirkungen hat der VdeH in einem FactSheet zusammengefasst:
 
Der VdeH kritisiert, dass offizielle Gesundheitsorganisationen in Deutschland ihrer Rolle bei der Aufklärung über die Vorteile der E-Zigarette nicht gerecht werden. Raucherinnen und Raucher werden dadurch nicht motiviert, auf ein weniger schädliches Produkt umzusteigen. Die mangelhafte Aufklärung und teilweise auch mediale Fehlinformation haben dazu geführt, dass 84 Prozent der Bevölkerung fälschlicher Weise glaubt, dass E-Zigaretten genauso schädlich oder schädlicher sind als herkömmliche Zigaretten.
 
Trotz des umfassenden Werbeverbots findet weiterhin unzulässige Werbung durch Influencerinnen und Influencer in den sozialen Medien statt. Dies schadet der gesamten Branche. Seitens der zuständigen Behörden findet aufgrund der hohen Anzahl von Verstößen eine effektive Verfolgung kaum statt. Dies führt dazu, dass eine abschreckende Wirkung ausbleibt und weiterhin unzulässige Werbung existiert. Diese richtet sich zudem häufig an ein viel zu junges Publikum. Der VdeH distanziert sich deutlich von dieser Form der Werbung und fordert eine stärkere Durchsetzung des Werbeverbots seitens der Behörden und Plattformbetreiber. Der Jugendschutz wird am wirksamsten gewahrt, wenn Handel, Behörden, Betreiber von Social-Media-Plattformen und Politik an einem Strang ziehen.