VdeH warnt vor Auswirkungen durch Coronavirus Ausbruch
Berlin – Das Coronavirus könnte nach Einschätzung des Verbands des eZigarettenhandels (VdeH) zu einer weiteren empfindlichen Krise in der E-Zigarettenbranche führen. Viele chinesische Fabriken bleiben aufgrund des verheerenden Ausbruchs weiterhin geschlossen, so dass es zu Lieferengpässen bei Geräten und Zubehör kommt.
Insbesondere bei der E-Zigaretten Hardware ist der globale Markt geprägt durch eine Vielzahl chinesischer Fabrikate. Ein lang andauernder Produktionseinbruch könnte globale Folgen für weltweite Lieferketten und Lagerbestände haben. Mit einem Anteil von knapp 90 Prozent aller Hardware ist China der größte Exporteure von E-Zigaretten und Zubehör.
China für deutsche E-Zigarettenbranche von großer Bedeutung
China ist für die E-Zigarettenbranche ein wichtiger Handelspartner. Durch die Produktionsausfälle zeichnen sich globale Engpässe ab. Bei einigen Produkten gibt es bereits Lieferschwierigkeiten seitens der Großhändler. Sollte sich die Situation in den nächsten Wochen nicht entspannen, muss mit weiteren Lieferausfällen gerechnet werden.
Zweite Krise nach EVALI-Erkrankungen in den USA
Unzutreffende Meldungen und Warnungen vor der E-Zigarette hatten bereits in den letzten Wochen und Monaten zu verunsicherten Verbrauchern und einem empfindlichen Umsatzrückgang geführt. Vorausgegangen waren mehrere schwere Lungenerkrankungen und Todesfälle, die fälschlicherweise der E-Zigarette zugeschrieben wurden. Auch wenn inzwischen bekannt ist, dass illegale und gestreckte Straßendrogen („E-Joints“) für die Erkrankungen verantwortlich waren, hat die ungenaue Berichterstattung ihre Spuren hinterlassen.
Eine flächendeckende Versorgung von umsteigewilligen Rauchern auf die weniger schädliche Alternative mit E-Zigaretten ist nun eventuell nicht mehr möglich. Die Erfolge der vergangenen Jahre, die mit der E-Zigarette für die öffentliche Gesundheit erzielt wurden, sind nunmehr stark gefährdet.
Michal Dobrajc, Vorsitzender des Verbands des eZigarettenhandels (VdeH) erklärt: „Es wäre bedauerlich, wenn Konsumenten, die mit der E-Zigarette eine um Größenordnungen weniger schädliche Alternative zur herkömmlichen Zigarette gefunden haben, nun aufgrund von fehlender Ware und Ersatzteilen wieder zum erheblich riskanteren Tabakkonsum zurück kehren würden.“
Weiterer Umsatzeinbruch ist nicht auszuschließen
Entgegen erster Erwartungen konnte im Jahr 2019 lediglich ein Umsatz von rund 480 Mio. € erzielt werden, nachdem man zu Beginn des Jahres noch von einem Wachstum auf rund 600 Mio. € ausgegangen ist. Für das Jahr 2020 ist mit einem deutlich geringerem Umsatzanstieg als in den Vorjahren zu rechnen. Sollte sich die Krise weiter verschärfen muss man möglicherweise sogar von einer Stagnation ausgehen.
Ein Großteil der Firmen haben ihren Sitz in Shenzhen, direkt neben Hong Kong gelegen. Viele Firmen haben ihre Produktion mit Beginn des chinesischen Neujahrsfests heruntergefahren. Der Coronavirus hat inzwischen weit über 1000 Todesopfer gefordert und mehrere zehntausend Menschen sind infiziert. Weitreichende Reisebeschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen durch die chinesische Regierung führen dazu, dass vielerorts die Produktion nicht wie geplant wieder aufgenommen werden kann. Daher muss mit Lieferverzögerungen bis in den April hinein gerechnet werden. Sollte sich die Krise weiter verschärfen sind auch komplette Lieferstopps denkbar.