Rauchstopp
Das Rauchen von Tabak ist zweifellos mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden. Raucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern ein dreifach erhöhtes Sterberisiko, und jährlich sterben schätzungsweise 8 Millionen Menschen weltweit an den Folgen des Konsums.
Die meisten Raucher sind sich der Risiken, die mit dem Tabakkonsum einhergehen, bewusst, können oder wollen jedoch nicht aufhören. Nur wenigen gelingt es, allein durch Willenskraft und ohne Hilfsmittel mit dem Rauchen aufzuhören; viele scheitern sogar mehrfach beim Versuch, das Rauchen aufzugeben, was sich negativ auf ihre Motivation für zukünftige Versuche auswirkt.
Daher sollten Gesundheitsorganisationen vorrangig darauf abzielen, Raucher zu motivieren, mit geeigneten Methoden aufzuhören. E-Zigaretten bieten dabei ein großes Potenzial, Rauchern zu helfen, ihre tägliche Zigarettenzahl zu reduzieren oder ganz mit dem Rauchen aufzuhören. Zudem sind sie im Vergleich zu medizinischen Mitteln oft besser verträglich.
„Viele Millionen Raucher haben es mit Hilfe der E-Zigaretten erfolgreich geschafft von der Tabakzigarette wegzukommen, nachdem sie mit den herkömmlichen, evidenzbasierten Methoden krachend gescheitert sind.“
Leitlinien ignorieren das Potenzial der E-Zigarette
Nach wie vor werden zu wenige Rauchstoppversuche unternommen, und viele scheitern. Die in der S3-Leitlinie „Rauchen und Tabakabhängigkeit“ empfohlenen Maßnahmen erreichen nur einen geringen Teil der Raucher und weisen insgesamt niedrige Erfolgsquoten auf. Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem die Kurzberatung durch Ärzte oder Apotheker, telefonische Beratungen, verhaltenstherapeutische Einzel- oder Gruppentherapien, Nikotinersatzprodukte wie Pflaster oder Kaugummis sowie Medikamente.
Zahlreiche Gesundheitsorganisationen, Fachgesellschaften und Anti-Tabak-Verbände weigern sich nach wie vor, E-Zigaretten als wirksames Mittel zum Rauchstopp anzuerkennen, obwohl ihre Wirksamkeit wissenschaftlich längst belegt ist. Besonders hervorzuheben sind die regelmäßigen Berichte der Cochrane Collaboration, einem internationalen Netzwerk von Wissenschaftlern aus über 200 Ländern. Diese Berichte gelten als Goldstandard in der Wissenschaft, da sie fortlaufend alle verfügbaren Studienergebnisse zusammenfassen. Mittlerweile gibt es solide Belege dafür, dass nikotinhaltige E-Zigaretten beim Rauchstopp doppelt so effektiv sind wie herkömmliche evidenzbasierte Maßnahmen. Letztere konzentrieren sich vor allem auf Nikotinersatz und die Linderung von Entzugserscheinungen, was für viele Betroffene nicht ausreicht.
„Gesundheitsorganisationen sollten rauchende Verbrauchern dazu motivieren mit E-Zigaretten den Konsum zu reduzieren oder komplett aufzugeben.“
Zahlreiche Faktoren beeinflussen den Erfolg beim Rauchstopp
Global gesehen sind E-Zigaretten die bisher erfolgreichste Methode zum Rauchstopp. Dies liegt daran, dass Nikotinabhängigkeit nur einen Teil des Rauchverhaltens ausmacht. Ebenso wichtig sind konditionierte Verhaltensweisen, Rituale, psychische Faktoren und die sensorischen Aspekte des Rauchens.
Die E-Zigarette kann all diese Faktoren – vom Nikotin über gefestigte Gewohnheiten bis hin zu haptischen Aspekten – bedienen, ohne dabei die enormen gesundheitlichen Schäden zu verursachen, die durch das Inhalieren von verbranntem Tabak beim Rauchen entstehen.
Für einen erfolgreichen Rauchstopp mit der E-Zigarette sind jedoch nicht nur diese Faktoren wichtig. Auch eine möglichst breite Vielfalt an Geschmacksrichtungen, eine allgemeine Attraktivität des Produkts und vor allem eine faktenbasierte Aufklärung der Bevölkerung sind notwendig, damit E-Zigarette als wirkungsvolle Methode von Rauchern akzeptiert werden.
Es besteht große Sicherheit, dass nikotinhaltige E-Zigaretten die Erfolgsrate beim Rauchstopp im Vergleich zur Nikotinersatztherapie (NRT) erhöhen.
Cochrane Review, 2024
Die aktuelle oder frühere Nutzung von E-Zigaretten ist mit einer höheren Motiviation zum Rauchstopp verbunden.
German Study on Tobacco Use (DEBRA study), BMJ Open, 2023
Konsum von E-Zigaretten steigert die Motivation für einen Rauchstopp auch bei Rauchern die nicht aufhören wollen.
Kasza et al. Addiction, 2023
Mittlerweile gibt es ausreichend überzeugende Daten dafür, dass E-Zigaretten beim Ausstieg aus dem Zigarettenrauchen helfen können.
Thrombose Initative e.V., 2024
Vermehrte Nutzung von E-Zigaretten in England lässt Erfolgsraten beim Rauchstopp-Versuch steigen
Jackson et al., Nicotine & Tobacco Research, 2024
Fruchtige und süße Geschmacks-richtungen am erfolgreichsten beim Rauchstopp.
Farsalinos et al., Harm Reduction Journal, 2023
Aromatisierte E-Zigaretten erhöhen Erfolgschancen beim Rauchstopp.
Mok et al., Nicotine & Tobacco Research, 2023
Häufigere Nutzung von E-Zigaretten steht in Verbindung mit höheren Quoten beim Rauchstopp und höheren Erfolgsquoten.
Beard et al., Addiction, 2020
E-Zigaretten können mindestens genauso effektiv oder sogar effektiver bei der Unterstützung eines Rauchausstiegs helfen.
Stöver, Bundesgesundheitsblatt, 2021
E-Zigaretten waren wirksamer bei der Raucherentwöhnung als die Nikotinersatztherapie.
Hajek et al., New England Journal of Medicine, 2019
Mit E-Zigaretten konnten ähnliche Abstinenzraten wie bei Nikotinpflastern erreicht werden
Bullen et al., The Lancet, 2013
Die Kombination von Nikotinpflastern und E-Zigaretten kann zu einer moderaten Verbesserung beim Aufhören mit dem Rauchen führen.
Walker et al., The Lancet 2020
Unsere Forderung
Nach jahrelanger Forschung und einer Vielzahl eindeutiger Studienergebnisse kann die Erkenntnis, dass E-Zigaretten effektiv beim Rauchstopp helfen, als gesichert angesehen werden. Auf Bevölkerungsebene haben E‑Zigaretten nachweislich einen stark positiven Effekt auf den Rückgang des Tabakkonsums und den mit dem Rauchen verbundenen vorzeitigen Todesfällen.
Aus diesem Grund setzt sich der VdeH dafür ein, dass die Institutionen im Gesundheitswesen die kontraproduktive Forderung nach vollständiger Abstinenz endlich aufgeben und stattdessen das Potenzial der E-Zigarette für einen erfolgreichen Rauchstopp vorurteilsfrei anerkennen.
Dadurch könnten nicht nur langfristig Kosten im Gesundheitssystem gesenkt, sondern auch viele Menschenleben gerettet werden.