Australische Gesetzesreform sorgt für wachsende Probleme
Seit Oktober 2024 gelten in Australien neue Vorschriften für E-Zigaretten. Während nikotinhaltige Produkte bislang nur mit Rezept erhältlich waren, dürfen Flüssigkeiten mit einem Nikotingehalt von bis zu 20 mg/ml seit dem 1. Oktober auch ohne Rezept in Apotheken erworben werden. Allerdings bleibt die Apothekenpflicht bestehen und der Verkauf ist ausschließlich zu therapeutischen Zwecken nach einem Beratungsgespräch mit dem Apotheker erlaubt.
Das Problem verschärft sich dadurch, dass nach wie vor nur sehr wenige Ärzte bereit sind, ein solches Rezept auszustellen. Hinzu kommt, dass viele Apotheken E-Zigaretten nicht in ihr Sortiment aufnehmen wollen. Neben ideologischen Gründen spielt dabei auch die Sorge eine Rolle, sich in einem Bereich zu bewegen, in dem kriminelle Banden aktiv sind.
In Australien gib es aktuell schätzungsweise 1,7 Millionen Konsumenten, doch nur ein Bruchteil von ihnen verfügt über das notwendige Rezept. Das Resultat ist ein boomender Schwarzmarkt, der mittlerweile 92-95 % des gesamten Marktes ausmacht.
Viele der bislang legalen Fachgeschäfte mussten ihren Betrieb einstellen und stehen kurz vor der Insolvenz. Zudem sind sie gezwungen, Lagerbestände im Millionenwert zu vernichten ohne dafür irgendeine Entschädigung zu erhalten.
„Das australische Modell gleicht einer Prohibition und war von Anfang an zum Scheitern verurteilt“, betont Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH und ergänzt „Daran ändert auch die halbherzige Reform nichts.“
Oliver Pohland hebt hervor, dass alternative Nikotinprodukte weltweit auf dem Vormarsch sind und in Ländern wie Schweden, England und Neuseeland ihre Effektivität im Kampf gegen das Rauchen eindeutig unter Beweis gestellt haben. Um dieses Potenzial sicher zu nutzen, sei es entscheidend, eine ausgewogene Regulierung zu schaffen und die wissenschaftlich belegten Vorteile dieser Produkte vorurteilsfrei zu kommunizieren.
Australien versucht sich mit Desinformation, strengen Gesetzen und drastischen Strafen dieser globalen Entwicklung zu entziehen. Dies hat zwangsläufig zu einem florierenden Schwarzmarkt geführt. Meldungen zu Brandanschlägen, Einschüchterungsversuchen und Bandenkriege um Einflussgebiete sind mittlerweile trauriger Alltag in australischen Medien.
Unsinnige Forderungen, sich am australischen Modell zu orientieren, sollten daher die Konsequenzen dieser fehlgeleiteten Regulierung berücksichtigen.
Über die Jugendschutzkampagne des VdeH
Seit seiner Gründung im Jahr 2011 gehört die Verpflichtung unsere Produkte nur an erwachsene Personen abzugeben zur Satzung des VdeH. Im Jahr 2019 hat sich der VdeH zudem mit einem Werbekodex verpflichtet, auf den Einsatz von Comicfiguren oder ähnlichen Motiven, die das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken könnten, vollständig zu verzichten.
Mit unserer aktuellen Jugendschutzkampagne, an der sich auch der Fachhandel beteiligt, wollen wir das öffentliche Bewusstsein stärken und das Thema Jugendschutz branchenübergreifend in den Fokus rücken.
Durch die erhöhte Aufmerksamkeit bei Medien, Behörden, Politik und Eltern, hoffen wir, dass der Druck auf die Marktteilnehmer wächst, die das Thema Jugendschutz bisher nicht ernst genommen haben
Quellen: