Eine Unterscheidung zwischen Nikotinkonsum und Tabakabhängigkeit ist dringend erforderlich

Ein Editorial aus dem Journal Nicotine and Tobacco Research beschäftigt sich mit der schwierigen Rolle des Nikotins. Michael Russells berühmte Beobachtung, dass die Menschen wegen des Nikotins rauchen, aber wegen des Teers sterben, legte den Grundstein für wirksame Raucherentwöhnungsbehandlungen in den 1980er Jahren, erklärt der Autor Prof. Lion Shahab. Dieses Behandlungen haben zweifellos dazu beigetragen, die Raucherquote zu senken. Doch mit der Verbreitung von E-Zigaretten, die Nikotin effektiv und ohne Verbrennung abgeben, ist mehr als 20 Jahre später das Konzept der Schadensminimierung in greifbare Nähe gekommen.

Heutzutage bieten E-Zigaretten denjenigen, die nicht in der Lage oder nicht bereit sind, das Rauchen aufzugeben, eine sichere und effektive Möglichkeit, auf ein wesentlich weniger schädliches Produkt umzusteigen, ohne auf Nikotin verzichten zu müssen. Die Verbreitung der E-Zigarette hat somit zu immer niedrigeren Raucherquoten geführt.

Es ist allerdings notwendig, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um Jugendliche und Nichtraucher vor den Gefahren des Rauchens zu schützen. Eine Möglichkeit besteht darin, den Zugang zu Tabakzigaretten einzuschränken. Es ist zudem wichtig, bei der Vermittlung von Forschungsergebnissen die Unterscheidung zwischen den sehr begrenzten Auswirkungen des Nikotinkonsums und den fatalen Schäden der Tabakabhängigkeit zu treffen. Es muss sichergestellt sein, dass die Risikowahrnehmung derjenigen, die E-Zigaretten als Alternative zu Tabakzigaretten benötigen, nicht negativ beeinträchtigt wird.


Zur Quelle: Nicotine & Tobacco Research