VdeH Forderung an die EU: Nehmt die Verbraucher ernst

Ergebnisse der EU-Konsultation zur Tabakproduktrichtlinie: Deutliche Mehrheit der Befragten sieht risikoreduzierte Nikotinprodukte als Ausstiegshilfe und fordert angemessene Regulierung

Die öffentliche Konsultation der EU zur Tabakproduktrichtlinie bezüglich neuartiger Tabakprodukte erhielt insgesamt fast 16.000 Rückmeldungen von Konsumenten, wissenschaftlichen Institutionen, NGOs und Verbänden, davon mit ca. 5.200 die meisten aus Deutschland.

Eine detaillierte Auswertung der Rückmeldungen zeigte eine mehrheitlich positive Einstellung der Befragten im Hinblick auf das Potenzial risikoreduzierter Produkte bei der Rauchentwöhnung. Zusammengefasst lassen sich aus den Rückmeldungen folgende Ergebnisse ableiten:

  • 79 Prozent der Bürger und 83 Prozent der akademischen Einrichtungen, die aus Deutschland teilgenommen hatten, stimmten der Aussage zu, dass neuartige Nikotinprodukte Rauchern bei der Entwöhnung helfen.
  • 80 Prozent der teilnehmenden Bürger aus Deutschland stimmten nicht mit der Aussage überein, dass neuartige Nikotinprodukte ein großes Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellen.
  • In Bezug auf E-Zigaretten sind 92 Prozent der teilnehmenden Bürger und 83% der akademischen Einrichtungen aus Deutschland davon überzeugt, dass die Sichtbarkeit am Verkaufspunkt, dem sogenannten Point of Sale, nicht eingeschränkt werden sollte.

Oliver Pohland, Geschäftsführer des Verbands des eZigarettenhandels, betont die Notwendigkeit, die Perspektiven der Verbraucher ernst zu nehmen: „Die Ergebnisse dieser Konsultation sprechen eine klare Sprache. Die Mehrheit der Bürger, wie auch vieler Experten, sieht in neuartigen Nikotinprodukten wie E-Zigaretten eine Chance, das Rauchen aufzugeben, und glaubt nicht, dass sie ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen.“

Im Hinblick auf die anstehenden Regulierungsdiskussionen auf europäischer Ebene im Jahr 2024 mahnte Pohland an, die Stimmen der Verbraucher eng in den Prozess einzubinden. Diese müssten im Mittelpunkt zukünftiger Diskussionen über die Regulierung von E-Zigaretten stehen. Die Branche setze sich weiterhin für eine ausgewogene und evidenzbasierte Regulierung ein, um sowohl die Bedürfnisse der Verbraucher als auch die öffentliche Gesundheit zu berücksichtigen.

„Effektive Tabakpolitik und eine Senkung der Raucherquote gelingen nur, wenn risikoreduzierte Produkte wie die E-Zigarette für die Konsumenten weiterhin attraktiv sind. Die aktuellen Rückmeldungen und Eingaben der Bürger im Rahmen der EU-Konsultation zeigen, dass E-Zigaretten als Rauchentwöhnungsmethode sehr verbreitet sind. Zukünftige Regulierungen sollten diesen Erkenntnissen Rechnung tragen und sie keinesfalls ignorieren“, erklärte Pohland abschließend.

Till von Hoegen, erster Vorsitzende des VdeH, fühlt sich bestätigt: „Die Ergebnisse der Konsulation spiegeln die Erfahrungen eines Großteils der Konsumenten wieder: risikoreduzierte Produkte wie die E-Zigaretten helfen beim Ausstieg aus dem Rauchen und sind ein Gewinn für die öffentliche Gesundheit. Die EU sollte auf die Stimmen der Verbraucher hören und keinesfalls weiteren Einschränkungen durch zusätzliche Regulierungen anstreben.“

Eine detaillierte Auswertung der fast 16.000 Rückmeldungen im Rahmen der „Evaluation of the legislative framework for tobacco control“ finden Sie hier.

Ebenfalls auf europäischer Ebene hat das EU-Parlament einen Bericht zu nicht-übertragbaren Krankheiten (NCD) angenommen. Auch darin werden E-Zigaretten als Mittel zur Rauchentwöhnung für Raucher anerkannt.


Quellen:

https://health.ec.europa.eu/consultations/evaluation-legislative-framework-tobacco-control_en

https://snusforumet.se/pc-analysis/

https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2023-0467_EN.pdf