Panikmache und Desinformation der Weltgesundheitsorganisation gefährden die öffentliche Gesundheit

Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus ist ein ehemaliges Mitglied der Tigray People’s Liberation Front, einer äthiopischen Befreiungsorganisation, die seit 1976 in der Global Terrorism Database als terroristische Organisation gelistet ist und zahlreiche Menschenrechtsverletzungen begangen hat [1-4]. Heute ist er Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation und hat in dieser Funktion eine groteske Pressekonferenz abgehalten, bei der besorgniserregende Panikmache und gefährliche Desinformation verbreitet wurden [5].

Er behauptet, dass Tabakkonzerne die E-Zigarette auf den Markt gebracht haben um das Narrativ der Harm Reduction zu verbreiten. Dabei würde es sich jedoch um eine Falle handeln, denn die E-Zigarette ist keineswegs weniger schädlich als die Tabakzigarette. Mit der E-Zigarette sollen lediglich Kinder in eine lebenslange Sucht geführt werden. Die meisten dieser Kinder würden anschließend Tabak rauchen.

Damit widerspricht er nicht nur öffentlich der wissenschaftlichen Evidenz, sondern trägt auch dazu bei, dass das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der WHO generell in Frage gestellt werden.

Fakt ist, dass die E-Zigarette lange kein Produkt der Tabakindustrie war und auch heute noch ein Großteil der Produkte von Unternehmen außerhalb der Tabakbranche stammt. Tabakkonzerne sind erst auf den Zug aufgesprungen, als die E-Zigarette bereits viele Jahre auf dem Markt war. Streng genommen hinken diese Konzerne der Entwicklung auch heute noch hinterher und erkennen langsam, dass ihre alten Strukturen und Methoden, die zweifellos bei Tabakprodukten erfolgreich waren, bei der E-Zigarette schlichtweg nicht funktionieren.

Es ist zweifellos wissenschaftlich belegbar, dass die E-Zigarette aufgrund ihrer geringeren Schädlichkeit ein großes Potenzial im Bereich der Schadensminderung hat. Zahlreiche Studien in den letzten Jahren, einschließlich der vielbeachteten Übersichtsarbeit von Public Health England und deren Nachfolgeorganisation Office for Health Improvement and Disparities, zeigen, dass die E-Zigarette wesentlich weniger schädlich ist als das Rauchen von Tabakzigaretten (McNeill et al. 2022) [6].

Auch die scheinbar unsterbliche, aber dennoch falsche Gateway-Hypothese, die immer wieder als Vorwand benutzt wird, um Panik vor einer nachweislich nicht vorhandenen Entwicklung zu verbreiten, wird von Ghebreyesus bedient. Es ist jedoch schlichtweg eine Lüge, dass die meisten Kinder, die E-Zigaretten benutzen, anschließend zum herkömmlichen Rauchen übergehen (Pesko et al. 2022, Polosa et al. 2022) [7,8]. Nur ein verschwindend geringer Teil der Jugendlichen, die E-Zigaretten nutzen, wechselt anschließend zu Tabak (Sun et al. 2023, Delnevo et al. 2023) [9,10]. Studien zeigen, dass es sich hierbei aller Wahrscheinlichkeit nach um Jugendliche handelt, die ohnehin eine stärkere Risikobereitschaft zeigen und anfällig für jegliche Art von „verbotenem“ Konsum sind (Stanton et al. 2023) [11]. Auch sind es meist eher soziale Faktoren wie der Freundeskreis oder die Familie, die dazu führen, dass Jugendliche E-Zigaretten ausprobieren (Copp et al. 2022) [12]. Wohlgemerkt spricht man hier ausdrücklich vom Ausprobieren, denn ein regelmäßiger Konsum ist extrem selten (Jarvis et al. 2020) [13]. Farben oder Geschmacksrichtungen spielen ohnehin eine eher untergeordnete Rolle (Wood et al. 2020) [14]. Dafür sind sie insbesondere für erwachsene Raucher, die auf eine weniger risikobehaftete Alternative wechseln wollen, von entscheidender Wichtigkeit (Mok et al. 2023) [15].

Was dabei häufig vollkommen außer Acht gelassen wird, ist, dass die legale Abgabe an Kinder und Jugendliche in den meisten Ländern ohnehin verboten ist. E-Zigaretten sind ein Produkt für erwachsene Konsumenten, die sich für eine wesentlich weniger schädliche Form des Nikotinkonsums entschieden haben. Der neueste Cochrane-Review zum Thema E-Zigaretten kommt zu dem Schluss, dass „nikotinhaltige E-Zigaretten mit hoher Sicherheit bei der Raucherentwöhnung wirksamer sind als herkömmliche Nikotinersatztherapien“ (Rest et al. 2021) [16].

VdeH-Geschäftsführer Oliver Pohland kommentiert die Aussagen der WHO mit den Worten: „Es ist unverständlich und besorgniserregend, dass die Weltgesundheitsorganisation wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert und in ihrem Kampf gegen die E-Zigarette eine Agenda verfolgt, die der öffentlichen Gesundheit immensen Schaden zufügt und dazu führt, dass Millionen von Rauchern weiterhin tödliche Produkte zur Nikotinkonsumierung nutzen“. Pohland ergänzt „Insbesondere eine so wichtige und renommierte Organisation wie die WHO muss Wert darauf legen, dass die Botschaften, die sie verkündet, glaubhaft, wissenschaftsbasiert und frei von ideologischen Meinungen sind.“


Quellen:
[1] https://www.spectator.com.au/2020/06/how-did-a-human-rights-abuser-end-up-running-the-who-and-how-is-he-still-there/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Tedros_Adhanom_Ghebreyesus
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Volksbefreiungsfront_von_Tigray
[4] https://www.start.umd.edu/gtd/search/Results.aspx?search=TPLF
[5] https://twitter.com/DrTedros/status/1666125805741649936
[6] McNeill, A, Simonavičius, E, Brose, LS, Taylor, E, East, K, Zuikova, E, Calder, R and Robson, D (2022). Nicotine vaping in England: an evidence update including health risks and perceptions, September 2022. A report commissioned by the Office for Health Improvement and Disparities. London: Office for Health Improvement and Disparities.
[7] Pesko MF, Warman C. Re-exploring the early relationship between teenage cigarette and e-cigarette use using price and tax changes. Health Econ. 2022;31(1):137-153. doi:10.1002/hec.4439
[8] Polosa R, Casale TB, Tashkin DP. A Close Look at Vaping in Adolescents and Young Adults in the United States. J Allergy Clin Immunol Pract. 2022 Nov;10(11):2831-2842. doi: 10.1016/j.jaip.2022.06.005. Epub 2022 Jun 17. PMID: 35718259.
[9] Sun R, Méndez D, Warner KE. Association of Electronic Cigarette Use by US Adolescents With Subsequent Persistent Cigarette Smoking. JAMA Netw Open. 2023;6(3):e234885. Published 2023 Mar 1. doi:10.1001/jamanetworkopen.2023.4885
[10] Delnevo CD. e-Cigarette and Cigarette Use Among Youth: Gateway or Common Liability? JAMA Netw Open. 2023;6(3):e234890. doi:10.1001/jamanetworkopen.2023.4890
[11] Stanton CA, Tang Z, Sharma E, Seaman E, Gardner LD, Silveira ML, Hatsukami D, Day HR, Cummings KM, Goniewicz ML, Limpert J, Everard C, Bansal-Travers M, Ambrose B, Kimmel HL, Borek N, Compton WM, Hyland AJ, Pearson JL. Predictors of E-cigarette and Cigarette Use Trajectory Classes from Early Adolescence to Emerging Adulthood Across Four Years (2013-2017) of the PATH Study. Nicotine Tob Res. 2023 Feb 9;25(3):421-429. doi: 10.1093/ntr/ntac119. PMID: 35554569; PMCID: PMC9910140.
[12] Copp SR, Wilson MN, Asbridge M. Smoking Susceptibility in Canadian Adolescent Electronic-Cigarette Users. Subst Use Misuse. 2022;57(7):1022-1034. doi: 10.1080/10826084.2022.2058702. Epub 2022 Apr 9. PMID: 35403553.
[13] Martin Jarvis, Sarah Jackson, Robert West, Jamie Brown. (2020). Epidemic of youth nicotine addiction? What does the National Youth Tobacco Survey 2017-2019 reveal about high school e-cigarette use in the USA?. Qeios. doi:10.32388/745076.5.
[14] Wood GG, Waselewski ME, Bryant AC, Sonneville KR, Chang T. Youth Perceptions of Juul in the United States. JAMA Pediatr. 2020;174(8):800-802. doi:10.1001/jamapediatrics.2020.0491
[15] Mok Y, Jeon J, Levy DT, Meza R. Associations Between E-cigarette Use and E-cigarette Flavors With Cigarette Smoking Quit Attempts and Quit Success: Evidence From a U.S. Large, Nationally Representative 2018-2019 Survey. Nicotine Tob Res. 2023;25(3):541-552. doi:10.1093/ntr/ntac241
[16] Rest EC, Brikmanis KN, Mermelstein RJ. Preferred flavors and tobacco use patterns in adult dual users of cigarettes and ENDS. Addict Behav. 2022;125:107168. doi:10.1016/j.addbeh.2021.107168