
Aktuelle Civey-Umfrage: Dampfer halten E-Zigaretten mit Menthol nicht für gesünder
- Sorgen von BfR bezüglich Menthol sind unbegründet
- Konsumenten glauben nicht, dass Menthol gesundheitliche Vorteile bietet
- Menthol-Verbot würde 80% aller Liquids betreffen
- Verbote würden den Schwarzmarkt weiter anfeuern
In Politik und Öffentlichkeit wird derzeit eine lebhafte Diskussion um ein Verbot von Menthol in Liquids für E-Zigaretten geführt. Im Dezember 2024 hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung eine Stellungnahme veröffentlicht in der u.a. davor gewarnt wurde, dass bei Nutzern von E-Zigaretten der Eindruck entstehen könne, dass diese Liquids durch das enthaltene Menthol gesundheitlich vorteilhafter seien als andere.
Eine Umfrage* des Meinungsforschungsinstituts Civey belegt nun, dass die Sorge des BfR unbegründet ist. Von den befragten Dampfern, die Menthol dampfen, gehen nur 9,3 Prozent davon aus, dass der Zusatz von Menthol im Liquid die Gesundheitsrisiken des Konsums verringert. Über 81 % Prozent der Befragten aus dieser Kategorie gaben an, dass der Zusatz von Menthol in E-Zigarettenliquids die Gesundheitsrisiken nicht verringert (Abb. 1).

Auch die Nutzer, die keine E-Zigaretten mit reinem Menthol-Geschmack verwenden, sondern andere Geschmacksrichtungen bevorzugen, sind von der vom BfR unterstellten Fehlannahme nicht betroffen. Nur 11 Prozent der Befragten aus dieser Kategorie halten E-Zigaretten mit Menthol für gesundheitlich vorteilhafter als E-Zigaretten ohne Menthol. Knapp 60 Prozent lehnen eine solche Annahme kategorisch ab (Abb. 2).

Mit Blick auf die Umfrageergebnisse erklärte Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH: „Dampfer sind gut informierte Nutzer, die sich mit ihren Produkten auskennen und wissen, wie sie diese verantwortungsvoll anwenden. Die Aussagen des BfR haben wir deswegen von Anfang an kritisch gesehen. Nun haben wir es schwarz auf weiß: Fast niemand konsumiert eine E-Zigarette mit Menthol, weil sie oder er denkt, dass diese gesünder ist. Es geht um den Geschmack und die Attraktivität der E-Zigarette im Vergleich zur deutlich schädlicheren Tabakzigarette und um nichts anderes.“
Pohland warnte die Politik vor einer Überinterpretation der BfR-Aussagen: „Dampfer müssen nicht vor sich selbst, sondern vor übertriebener Regulierung geschützt werden. Die E-Zigarette muss als weniger schädliche Alternative zur Zigarette erhalten bleiben. Die dafür notwendige Geschmacksvielfalt ist ohne Menthol nicht denkbar. Sie ist jedoch entscheidend für einen erfolgreichen Umstieg. Das können Millionen von Verbraucher bestätigen, die dank der E-Zigarette mit dem Rauchen aufgehört haben.“
Der VdeH betonte in diesem Zusammenhang noch einmal die Bedeutung von Menthol im E-Zigarettenmarkt: „Zahlreiche Liquids enthalten Menthols als Geschmackskomponente. Ein Verbot würde zu einem de facto-Verbot von 80 Prozent der handelsüblichen Liquids führen und würde einen Boom für den Schwarzmarkt bedeuten. Schon jetzt gehen Schätzungen davon aus, dass 50 Prozent der konsumierten Produkte vom Schwarzmarkt stammen. Weitere Verbote oder Einschränkungen würden diesen Anteil noch einmal deutlich nach oben schrauben und wären ein wahres Konjunkturprogramm für die Organisierte Kriminalität.“
*Befragt wurden 255 erwachsene E-Zigarettenkonsumenten im Zeitraum vom 19.12.2024 bis 09.01.2025.
Quellen: