Alarmierende Testkäufe: Jugendschutz wird in über der Hälfte der Fälle missachtet
Die kommunale Kriminalprävention des Landratsamts Neckar-Odenwald-Kreises hat im Juli 2024 erstmals Tabak-Testkäufe durchgeführt. Im Fokus standen dabei vor allem Tankstellen und Supermärkte. Erschreckend: In über der Hälfte der Geschäfte gab es Beanstandungen bei der Einhaltung des Jugendschutzes. In etlichen Fällen wurden Einweg-E-Zigaretten ohne Alterskontrolle verkauft.
Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH, betont: „Aktuell sehen wir vielerorts gravierende Mängel. Jugendschutzgesetze werden ignoriert und es gelangen immer wieder Tabakwaren und E-Zigaretten in die Hände von Kindern und Jugendlichen. Das ist ein unhaltbarer Zustand.“
An eindeutigen Vorschriften mangelt es nicht – diese sind klar definiert. Leider jedoch ermutigen geringe Bußgelder in Verbindung mit einem äußerst niedrigen Entdeckungsrisiko unredliche Betreiber geradezu, die geltenden Jugendschutzauflagen absichtlich zu ignorieren. Auch die entschlossenen Bemühungen des VdeH, von Abmahnungen bis hin zu juristischen Schritten, bleiben daher größtenteils wirkungslos.
Pohland weist auf die aktuelle Jugendschutzkampagne des VdeH hin: „Mit unserem Engagement für den Jugendschutz möchten wir auf diese Problematik aufmerksam machen und fordern von den politischen Akteuren und zuständigen Behörden ihrer Verantwortung gerecht zu werden und zu handeln.“
Über die Jugendschutzkampagne des VdeH
Seit seiner Gründung im Jahr 2011 gehört die Verpflichtung unsere Produkte nur an erwachsene Personen abzugeben zur Satzung des VdeH. Im Jahr 2019 hat sich der VdeH zudem mit einem Werbekodex verpflichtet, auf den Einsatz von Comicfiguren oder ähnlichen Motiven, die das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken könnten, vollständig zu verzichten.
Mit unserer aktuellen Jugendschutzkampagne, an der sich auch der Fachhandel beteiligt, wollen wir das öffentliche Bewusstsein stärken und das Thema Jugendschutz branchenübergreifend in den Fokus rücken.
Durch die erhöhte Aufmerksamkeit bei Medien, Behörden, Politik und Eltern, hoffen wir, dass der Druck auf die Marktteilnehmer wächst, die das Thema Jugendschutz bisher nicht ernst genommen haben
Quellen:
Meldung des Landratsamts Neckar-Odenwald-Kreis vom 22. Juli 2024