
Arnsberg: Fast jede zweite Verkaufsstelle gibt unerlaubt Vapes an Jugendliche ab
Das Ordnungsamt der Stadt Arnsberg hat erneut umfassende Testkäufe durchgeführt, um die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen zu überprüfen. Insgesamt wurden 29 Verkaufsstellen im gesamten Stadtgebiet kontrolliert – mit alarmierendem Ergebnis: In 13 Fällen erhielten 14-jährige Testkäuferinnen und Testkäufer verbotenerweise Vapes, Tabakwaren oder Alkohol.
Die Testkäufe wurden mit drei 14-jährigen Praktikantinnen und Praktikanten in enger Abstimmung mit Jugendamt und Erziehungsberechtigten durchgeführt. Das Verkaufspersonal wurde weder getäuscht noch bedrängt – die Jugendlichen beantworteten alle Fragen ehrlich und zeigten auf Nachfrage den Ausweis vor.
Selbst größere Geschäfte mit elektronischen Kassensystemen, die automatisch auf Altersprüfungen hinweisen, verstießen überdurchschnittlich oft gegen die Vorschriften. In einem Fall wurde sogar versucht, die Testkäufe durch interne Warnungen innerhalb einer Ladenkette zu unterlaufen.
Die Verstöße traten vor allem in Tankstellen, Supermärkten, Discountern, Getränkemärkten und Kiosken auf. Gegen Verkäuferinnen und Verkäufer sowie verantwortliche Vorgesetzte wurden Bußgeldverfahren eingeleitet.
Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH, erklärt: „Dass in fast jedem zweiten Fall trotz erkennbar jugendlichen Aussehens die Ware verkauft wurde, ist erschreckend – und leider kein Einzelfall. Diese Testkäufe zeigen eindrücklich, wie notwendig regelmäßige und konsequente Kontrollen sind. Ohne sie bleibt der Jugendschutz auf der strecke – gerade beim Verkauf von Vapes, die für Jugendliche absolut tabu sein müssen.“
Über die Jugendschutzkampagne des VdeH
Seit seiner Gründung im Jahr 2011 gehört die Verpflichtung unsere Produkte nur an erwachsene Personen abzugeben zur Satzung des VdeH. Im Jahr 2019 hat sich der VdeH zudem mit einem Werbekodex verpflichtet, auf den Einsatz von Comicfiguren oder ähnlichen Motiven, die das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken könnten, vollständig zu verzichten.
Mit unserer aktuellen Jugendschutzkampagne, an der sich auch der Fachhandel beteiligt, wollen wir das öffentliche Bewusstsein stärken und das Thema Jugendschutz branchenübergreifend in den Fokus rücken.
Durch die erhöhte Aufmerksamkeit bei Medien, Behörden, Politik und Eltern, hoffen wir, dass der Druck auf die Marktteilnehmer wächst, die das Thema Jugendschutz bisher nicht ernst genommen haben
Quelle