Cloppenburg: Wieder zahlreiche Verstöße beim Verkauf von Vapes an Minderjährige
Im Landkreis Cloppenburg sind bei Jugendschutz-Testkäufen erneut gravierende Verstöße festgestellt worden.
In rund 40 Prozent der kontrollierten Verkaufsstellen konnten jugendliche Testkäufer ohne Alterskontrolle Vapes oder hochprozentigen Alkohol erwerben.
Erstmals wurden im Rahmen der Testkäufe des Landkreises und der Polizeiinspektion Cloppenburg auch E-Zigaretten in die Prüfungen einbezogen. Insgesamt fanden 35 Testkäufe in Verbrauchermärkten, Tankstellen, Kiosken und Getränkemärkten statt. In acht Fällen erhielten Minderjährige rechtswidrig E-Zigaretten, meist ohne Ausweiskontrolle.
Bereits im Mai 2025 waren in Cloppenburg ähnliche Verstöße festgestellt worden. Damals wurden mehrere Betriebe kontrolliert, in vier von sechs Fällen kam es zu illegalen Verkäufen. Trotz Sensibilisierung der Verkaufsstellen zeigte sich nun, dass sich an der Praxis offenbar wenig geändert hat.
Die betroffenen Verkäuferinnen und Verkäufer müssen nun mit Bußgeldern von bis zu 500 Euro rechnen.
Der Verband des E-Zigarettenhandels e. V. (VdeH) zeigt sich besorgt über die wiederholten Verstöße und fordert endlich spürbare Konsequenzen.
Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH, erklärt: „Wenn nach einer gezielten Sensibilisierung schon wenige Monate später erneut so viele Verstöße festgestellt werden, zeigt das: Sensibilisierung funktioniert offensichtlich nicht, wenn die betroffenen Geschäfte keine ernsthaften Konsequenzen zu befürchten haben.“
Pohland weiter: „Wer mehrfach gegen geltendes Recht verstößt und den Jugendschutz ignoriert, handelt bewusst illegal. In solchen Fällen sollte der Entzug der Gewerbeerlaubnis ernsthaft geprüft werden.“
Über die Jugendschutzkampagne des VdeH
Seit seiner Gründung im Jahr 2011 gehört die Verpflichtung unsere Produkte nur an erwachsene Personen abzugeben zur Satzung des VdeH. Im Jahr 2019 hat sich der VdeH zudem mit einem Werbekodex verpflichtet, auf den Einsatz von Comicfiguren oder ähnlichen Motiven, die das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken könnten, vollständig zu verzichten.
Mit unserer aktuellen Jugendschutzkampagne, an der sich auch der Fachhandel beteiligt, wollen wir das öffentliche Bewusstsein stärken und das Thema Jugendschutz branchenübergreifend in den Fokus rücken.
Durch die erhöhte Aufmerksamkeit bei Medien, Behörden, Politik und Eltern, hoffen wir, dass der Druck auf die Marktteilnehmer wächst, die das Thema Jugendschutz bisher nicht ernst genommen haben
Quelle
Landkreis Cloppenburg – Pressemitteilung vom 3. November 2025
