Neuseeland setzt auf kostenlose E-Zigaretten-Starterkits
Nach dem Erfolg der britischen Kampagne „Swap to Stop“ im Jahr 2023, bei der eine Million Raucher durch ein staatliches Programm kostenlose E-Zigaretten-Starterkits erhielten, plant nun auch Neuseeland ein ähnliches Programm. Ziel ist es, erwachsene Raucher zum Umstieg auf die deutlich weniger schädliche E-Zigarette zu motivieren.
Laut dem stellvertretenden Gesundheitsminister Casey Costello erhalten die Teilnehmer neben einer E-Zigarette auch nikotinhaltige Pods für einen Zeitraum von drei Monaten. Das Angebot richtet sich gezielt an erwachsene Raucher, die den Jahreswechsel als Anlass für einen Rauchstopp nutzen möchten.
„Das Dampfen hat eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung der Raucherquote gespielt. Die Regierung unterstützt Erwachsene dabei, auf das Dampfen umzusteigen, da es erheblich weniger schädlich ist als das Rauchen von Zigaretten“, erklärte Costello.
Deutschland bleibt untätig
In Deutschland setzt man hingegen weiterhin auf fragwürdige Kampagnen, die einzig auf vollständige Abstinenz abzielen. „Dass dieses Konzept nicht funktioniert, zeigen die konstant hohen Raucherquoten in den letzten Jahren“, kritisiert Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH.
Obwohl die Politik und der Bundesdrogenbeauftragte angekündigt haben, das Konzept der Schadensminimierung stärker einzubeziehen, passiert in der Praxis das Gegenteil. Weniger schädliche Alternativen wie die E-Zigarette werden pauschal verurteilt, statt als Teil der Lösung anerkannt zu werden.
Ständige neue Verbotsforderungen und Einschränkungen festigen die Fehlwahrnehmung in der Bevölkerung, halten Raucher vom Umstieg ab und stärken einen immer weiter wachsenden Schwarzmarkt. Gleichzeitig leidet der legale Fachhandel zunehmend unter der schwierigen Situation, was nicht nur Arbeitsplätze gefährdet, sondern auch den Zugang zu geprüften, qualitativ hochwertigen Produkten einschränkt. Diese Entwicklung untergräbt die Bemühungen zur Schadensminimierung und fördert stattdessen illegale Alternativen.
„Würde man das Konzept der Schadensminimierung tatsächlich ernst nehmen, müsste Deutschland den Beispielen Großbritanniens und Neuseelands folgen. Anstelle von Desinformation gegen E-Zigaretten braucht es faktenbasierte Aufklärung und staatlich unterstützte Programme mit kostenlosen Starterkits für Raucher“, so Pohland abschließend.
Die Hoffnung bleibt, dass eine neue Regierung endlich die richtigen Maßnahmen ergreift, um die Raucherzahlen nachhaltig zu senken. Dabei sollten E-Zigaretten als weniger schädliche Alternative attraktiv bleiben, der Fachhandel gezielt gestärkt und der wachsende Schwarzmarkt konsequent bekämpft werden. Eine faktenbasierte Strategie könnte nicht nur gesundheitliche Fortschritte bringen, sondern auch den Verbraucherschutz und die Marktstabilität entscheidend fördern.
Quelle:
RNZ – 31. Dezember 2024 – Vaping kits to be made free for smokers to help them quit