Testkäufe zeigen: Jugendschutz weiterhin lückenhaft

Der Schutz von Jugendlichen vor Alkohol und Tabak steht im Fokus regelmäßiger Testkäufe der Polizei und der Kreisverwaltung Göttingen. Jüngste Kontrollen in Duderstadt und Umgebung zeigen eine leichte Verbesserung, aber weiterhin deutliche Defizite.

Insgesamt 17 Geschäfte wurden überprüft – in sechs Fällen erhielten Minderjährige dennoch Alkohol oder Tabakwaren. Im Vergleich zur letzten Aktion, bei der 11 von 15 Läden gegen das Jugendschutzgesetz verstießen, ist das eine positive Entwicklung. Dennoch gibt es noch Handlungsbedarf.

Bei den Testkäufen zeigte sich, dass Verkaufsstellen teilweise das Geburtsdatum nicht genau überprüften oder der vorgeschriebene Jugendschutzaushang fehlte.

Zwar zeigten alle getesteten Kassensysteme mittlerweile automatisch an, ob der Verkauf zulässig ist, doch letztlich bleibt es die Verantwortung des Verkaufspersonals, Ausweise konsequent zu kontrollieren. In fünf der sechs Fälle, in denen es zu einem Verstoß kam, wurde zwar nach dem Ausweis gefragt, das Geburtsdatum aber nicht korrekt geprüft.

Die auffälligen Verkaufsstellen erhielten direkt vor Ort Informationen zum Jugendschutz. Ziel war es, Händler und Kunden gleichermaßen für die gesetzlichen Vorgaben zu sensibilisieren.

Der Verband des eZigarettenhandels befürwortet konsequente Kontrollen zur Sicherstellung des Jugendschutzes. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass bloße Informationsmaßnahmen zu Sensibilisierung nicht ausreichen. Händler, die sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten, schaden dem gesamten Wirtschaftszweig. Daher sind empfindliche Strafen notwendig, um Verstöße effektiv zu sanktionieren.

„Ein verantwortungsvoller Handel mit E-Zigaretten setzt die strikte Einhaltung des Jugendschutzes voraus. Regelmäßige Kontrollen und spürbare Sanktionen bei Verstößen sind unerlässlich“, betont Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH.


Über die Jugendschutzkampagne des VdeH

Seit seiner Gründung im Jahr 2011 gehört die Verpflichtung unsere Produkte nur an erwachsene Personen abzugeben zur Satzung des VdeH. Im Jahr 2019 hat sich der VdeH zudem mit einem Werbekodex verpflichtet, auf den Einsatz von Comicfiguren oder ähnlichen Motiven, die das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken könnten, vollständig zu verzichten.

Mit unserer aktuellen Jugendschutzkampagne, an der sich auch der Fachhandel beteiligt, wollen wir das öffentliche Bewusstsein stärken und das Thema Jugendschutz branchenübergreifend in den Fokus rücken.

Durch die erhöhte Aufmerksamkeit bei Medien, Behörden, Politik und Eltern, hoffen wir, dass der Druck auf die Marktteilnehmer wächst, die das Thema Jugendschutz bisher nicht ernst genommen haben


Quelle

Landkreis Göttingen – Pressemeldung vom 21. Februar 2025 „Testkäufe: Landkreis und Polizei kontrollieren Jugendschutz im Handel“