EU-Kommission plant die Ausweitung rauchfreier Zonen

Die EU-Kommission fordert verstärkte Rauchverbote in öffentlichen Bereichen. Spielplätze, Krankenhäuser, Schwimmbäder und Bahnhöfe sowie Arbeitsplätze und öffentliche Verkehrsmittel sollen nach Wunsch der Kommission in Zukunft rauchfrei bleiben.

Neu ist, dass die Verbote künftig nicht nur für herkömmliche Zigaretten, sondern auch für E-Zigaretten, sowohl mit als auch ohne Nikotin, gelten sollen.

Die Zuständigkeit für den Nichtraucherschutz liegt bei den einzelnen Mitgliedstaaten, die sich am 3. Dezember mit den Kommissionsvorschlägen auseinandersetzen sollen, die Empfehlungen des Rates sind daher für die Mitgliedstaaten nicht bindend. Der VdeH kritisiert, dass der eigentliche Zweck des Nichtraucherschutzes in den Plänen offensichtlich in den Hintergrund tritt, während die Verbote zunehmend auf die Stigmatisierung und Ausgrenzung von Rauchern und Konsumenten alternativer Produkte abzielen.

Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH, sieht darin ein Problem: „Es geht nicht darum, ob in diesen Bereichen gedampft werden sollte oder nicht – verantwortungsbewusste Nutzer tun dies ohnehin nicht. Entscheidend ist hierbei die Gleichstellung von E-Zigaretten mit herkömmlichen Tabakzigaretten.“

Diese Gleichsetzung sendet ein völlig falsches Signal und ignoriert die deutlich geringere Schädlichkeit von E-Zigaretten. Rauchern wird dadurch sogar vermittelt, dass der Umstieg auf E-Zigaretten keinen Unterschied für sie macht.

„Im schlimmsten Fall werden Konsumenten, die aus gesundheitlichen Gründen auf E-Zigaretten umgestiegen sind, gezwungen, in Raucherzonen neben Tabakrauchern zu stehen und dabei den schädlichen Stoffen ausgesetzt, denen sie durch den Umstieg eigentlich entkommen wollten.“, betont Pohland.

Der VdeH lehnt die Ausweitung der Rauchverbotszonen auf E-Zigaretten und die damit verbundene Gleichstellung und Stigmatisierung entschieden ab und kritisiert, dass es für solche Pläne keine wissenschaftliche Grundlage gibt.


Quellen:

Politico vom 17. September 2024

Stuttgarter Zeitung vom 20. September 2024