Griechenland

Griechenland plant drastische Einschränkungen bei der Geschmacksvielfalt von E-Zigaretten

Die griechische Regierung bereitet ein Gesetz vor, das unter anderem sämtliche Aromen in Tabakalternativen verbieten soll – mit Ausnahme von Tabak und Minze. Ziel des Gesetzesvorhabens ist es, den Zugang Minderjähriger zu Tabak und Alkohol stärker zu regulieren. Auslöser war eine Reihe von Vorfällen, bei denen Jugendliche nach Alkoholkonsum in Nachtclubs zusammengebrochen waren.

Das Gesetz würde viele beliebte Aromen verbieten. Betroffen davon wäre ein wirtschaftlich bedeutender Sektor, der in Griechenland rund 10.000 Beschäftigte zählt, darunter 2.000 spezialisierte Fachhändler.

Der Gesetzentwurf befindet sich in der letzten Phase der internen Abstimmung. Ob das Aromenverbot in der finalen Version bestehen bleibt, ist jedoch noch unklar.

Branchenvertreter in Griechenland äußern deutliche Bedenken. In einem Schreiben an die Regierung warnt der Griechische Händlerverband GATVAP, ein Verbot könne bis zu 400.000 E-Zigaretten-Nutzer auf den unkontrollierten Schwarzmarkt treiben. Auch innerhalb der Regierung wird die Maßnahme kontrovers diskutiert. Kritiker bezeichnen das Verbot als unverhältnismäßig, da es auch erwachsene Konsumenten betrifft.

Mit Finnland, Lettland, Litauen, Estland, Dänemark, die Niederlande und Ungarn haben bereits sieben EU-Staaten Aromenverbote eingeführt. Gleichzeitig nimmt der Druck auf die EU-Kommission zu, bestehende Richtlinien zu Werbung, Besteuerung und Regulierung von Tabakprodukten zu überarbeiten.

Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH, betont: „Verbote sind der falsche Weg und eindeutig kontraproduktiv – das sieht man deutlich am Beispiel Dänemarks.“

In Dänemark trat 2022 ein ähnliches Gesetz in Kraft. Alle Geschmacksrichtungen außer Tabak und Menthol wurden verboten. Dennoch greifen nach wie vor fast zwei Drittel der Konsumenten zu fruchtigen Aromen. Diese stammen mittlerweile nicht mehr aus dem regulierten Fachhandel, sondern vom Schwarzmarkt – ohne Alterskontrollen, Qualitätsprüfung oder Verbraucherschutz.

„Wer einen funktionierenden Jugendschutz will, braucht keine weiteren Verbote, sondern eine konsequente Durchsetzung bestehender Regeln“, so Pohland weiter.

Auch in Deutschland breitet sich der Schwarzmarkt seit Einführung der Steuer auf Substitute für Tabakwaren rasant aus, unterläuft sämtliche Jugendschutzkontrollen und stellt eine ernstzunehmende Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar. Weitere Verbote, die nur den legalen Handel treffen, würden die Situation nur verschärfen.


Über die Jugendschutzkampagne des VdeH

Seit seiner Gründung im Jahr 2011 gehört die Verpflichtung unsere Produkte nur an erwachsene Personen abzugeben zur Satzung des VdeH. Im Jahr 2019 hat sich der VdeH zudem mit einem Werbekodex verpflichtet, auf den Einsatz von Comicfiguren oder ähnlichen Motiven, die das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken könnten, vollständig zu verzichten.

Mit unserer aktuellen Jugendschutzkampagne, an der sich auch der Fachhandel beteiligt, wollen wir das öffentliche Bewusstsein stärken und das Thema Jugendschutz branchenübergreifend in den Fokus rücken.

Durch die erhöhte Aufmerksamkeit bei Medien, Behörden, Politik und Eltern, hoffen wir, dass der Druck auf die Marktteilnehmer wächst, die das Thema Jugendschutz bisher nicht ernst genommen haben


Quelle

Euractiv – 23. April 2025 – „Greece mulls ban on flavoured e-cigarettes“