Harm Reduction wird fester Bestandteil der schwedischen Tabakpolitik
Im Rahmen des Haushaltsentwurfs für 2025 hat die schwedische Regierung angekündigt, künftig verschiedene Nikotinprodukte nach ihrem Risikoprofil differenziert zu regulieren. Das Ziel der neuen Tabakpolitik in Schweden ist nicht mehr nur die Reduzierung des Tabakkonsums, sondern vor allem die Minimierung der mit dem Rauchen verbundenen gesundheitlichen Schäden.
Während Anti-Tabak-Institutionen wie ‚Tobacco Facts‘ und die Stiftung ‚Non Smoking Generation‘ kritische Stimmen erheben, erhalten die schwedischen Pläne von Konsumenten und Verbraucherverbänden viel Lob.
Karl-Åke Johansson, Sprecher des schwedischen Vaper-Verbandes, betont, dass die Befürchtungen, Jugendliche könnten nun vermehrt mit dem Nikotinkonsum beginnen, unbegründet sind. Ähnlich wie in Deutschland liegt das Problem von Verstößen gegen den Jugendschutz hauptsächlich am wachsenden Schwarzmarkt. Er fordert, dass seriösen Unternehmen der Verkauf ihrer Produkte erleichtert wird , um so den illegalen Handel einzudämmen.
Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH, kommentiert die schwedischen Pläne: „Schweden hat verstanden, worauf es in der Tabakpolitik ankommt: auf die Reduzierung tabakbedingter Schäden und Todesfälle, statt auf ein ideologisches Festhalten an völliger Abstinenz. Deutschland sollte diesem Beispiel folgen, falls man ernsthaft eine Senkung der Raucherquote anstrebt. Leider sind wir davon noch weit entfernt.“
„In Schweden steht man beim Jugendschutz vor der gleichen Herausforderung wie in Deutschland: Während seriöse Händler alle gesetzlichen Vorgaben einhalten, wird der Jugendschutz auf dem Schwarzmarkt ignoriert, was zu einem verzerrten Bild der Branche führt“, ergänzt Pohland.
Mit seiner Jugendschutzkampagne möchte der VdeH das Bewusstsein dafür stärken, dass es notwendig ist, den legalen Handel zu stärken und gleichzeitig entschlossen gegen unseriöse Anbieter vorzugehen. Nur so kann man sowohl den Jugendschutz stärken als auch Verbraucher vor illegalen Produkten schützen.
Über die Jugendschutzkampagne des VdeH
Seit seiner Gründung im Jahr 2011 gehört die Verpflichtung unsere Produkte nur an erwachsene Personen abzugeben zur Satzung des VdeH. Im Jahr 2019 hat sich der VdeH zudem mit einem Werbekodex verpflichtet, auf den Einsatz von Comicfiguren oder ähnlichen Motiven, die das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken könnten, vollständig zu verzichten.
Mit unserer aktuellen Jugendschutzkampagne, an der sich auch der Fachhandel beteiligt, wollen wir das öffentliche Bewusstsein stärken und das Thema Jugendschutz branchenübergreifend in den Fokus rücken.
Durch die erhöhte Aufmerksamkeit bei Medien, Behörden, Politik und Eltern, hoffen wir, dass der Druck auf die Marktteilnehmer wächst, die das Thema Jugendschutz bisher nicht ernst genommen haben
Quellen: