Kein Gateway-Effekt: E-Zigaretten begünstigen nicht den Einstieg in das Rauchen

Eine französische Studie der Sorbonne Universität hat untersucht, ob der Konsum von E-Zigaretten bei Jugendlichen dazu führt, dass sie später mit dem Rauchen von herkömmlichen Zigaretten beginnen. Es wurden insgesamt 84 Publikationen analysiert, die zwischen 2011 und 2022 erschienen sind, um herauszufinden, wie stark E-Zigaretten den Einstieg in das Rauchen begünstigen.

Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass höchstens 5,3% des Rauchbeginns bei Jugendlichen durch einen sogenannten Gateway-Effekt erklärbar sind. Der Einfluss von E-Zigaretten auf den Einstieg ins Rauchen ist demnach also deutlich geringer, als es oft behauptet wird.

Die Studie betont, dass es andere Gründe geben muss, warum Jugendliche mit dem Rauchen beginnen. E-Zigaretten spielen hier, wenn überhaupt, nur eine geringe Rolle. Die Beobachtung, dass der Tabakkonsum bei Jugendlichen abnimmt, während der E-Zigarettenkonsum steigt, legt zudem nahe, dass E-Zigaretten seit ihrem Aufkommen auf dem Markt junge Menschen eher vom Tabakrauchen abhalten.

„Studien aus über 10 Jahren zeigen eindeutig, dass der Mythos vom Gateway nicht stimmt. Jugendliche werden durch E-Zigaretten vom Rauchen abgehalten bzw. nutzen E-Zigaretten, um vom Rauchen wegzukommen“, betont VdeH-Geschäftsführer Oliver Pohland und ergänzt: “ Es ist schwer nachvollziehbar, warum viele Fachgesellschaften, Gesundheitsinstitutionen und auch die Politik wissenschaftliche Evidenz ignorieren. Stattdessen halten sie weiterhin am Märchen vom Gateway fest.“

Zur Quelle: International Journal of Environmental Research and Public Health