Royal College of Physicians kritisiert ablehnende Haltung zur E-Zigarette unter Lungenfachärzten
„Sind den Lungenfachärzten die Raucher egal?“
Unter dieser provokanten Schlagzeile hat das Royal College of Physicians in London einen Artikel veröffentlicht, der die Haltung britischer Ärzte, insbesondere von Lungenfachärzten, kritisiert. Es gibt mittlerweile ausreichend Beweise dafür, dass Raucher mit E-Zigaretten ein wirksames Mittel zur Tabakentwöhnung zur Verfügung haben. Dennoch weigerten sich die Delegierten des Asthma UK Centre for Applied Research, der Aussage „E-Zigaretten sind eine gesündere Alternative zum Rauchen und sollten als nützliche Strategie für die öffentliche Gesundheit gefördert werden“, zuzustimmen.
Die Begründung für diese Ablehnung lautet, dass angeblich nicht genügend Beweise für die Wirksamkeit von E-Zigaretten vorliegen und man befürchtet, dass Jugendliche durch den Konsum von E-Zigaretten zum Tabakkonsum verleitet werden könnten. Die Forscher bezeichnen die abstrakten Befürchtungen, dass der Konsum von E-Zigaretten eine neue Generation von „Nikotinabhängigen“ hervorruft, schlichtweg als Unsinn. Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass der Konsum von E-Zigaretten zu einem späteren Beginn des Rauchens führt. Im Gegenteil, die Beweislage zeigt, dass dieser Mythos nicht stimmt.
Die Forscher kritisieren, dass sich die Lungenärzte wegen eines möglichen Nikotinkonsums besorgt zeigen, obwohl es sich dabei um eine relativ harmlose Substanz handelt. Sie fragen sich, ob dies an einer verzerrten Schadenswahrnehmung liegt oder ob der Gedanke an Abhängigkeit moralisch nicht akzeptabel ist.
Die Autoren fordern, dass die Unterstützung von E-Zigaretten als Mittel zur Tabakentwöhnung für Erwachsene eine dringende Priorität für die öffentliche Gesundheit darstellen sollte. Dadurch könnte die Gesundheit gefördert und die Schäden durch das Rauchen verringert werden. Bei aller Sorge um die Kinder darf die Gesundheit der Erwachsenen nicht vernachlässigt werden. Man sollte daher in erster Linie an die Raucher denken, die sich nachweislich einem hohen Risiko aussetzen, anstatt minimale potenzielle Restrisiken des E-Zigarettenkonsums unter Jugendlichen in den Vordergrund zu stellen.
„Leider sehen wir auch in Deutschland eine ähnlich besorgniserregende Haltung unter den Lungenfachärzten. Das Konzept der Schadensminderung wird vollkommen ignoriert, und Raucher, die es nicht schaffen, mit den herkömmlichen und leider auch relativ wirkungslosen Methoden das Rauchen aufzugeben, werden einfach ihrem Schicksal überlassen“, kommentiert Oliver Pohland, Geschäftsführer des Verbands des eZigarettenhandels (VdeH).
Pohland fügt hinzu: „Leider klammern sich viele Ärzte immer noch an längst widerlegten Mythen und schüren unbegründete Ängste. Damit schadet man nicht nur der öffentlichen Gesundheit, sondern auch der eigenen Glaubwürdigkeit.“
zur Quelle: RCP London