Verband des eZigarettenhandels (VdeH) warnt: Illegale Vapes gefährden Jugend- und Verbraucherschutz massiv
Der Verband des eZigarettenhandels (VdeH) schlägt Alarm angesichts der wachsenden Bedrohung durch illegale E-Zigaretten vom Schwarzmarkt.
Seit der Einführung der Steuer auf Substitute für Tabakwaren vor etwa zwei Jahren hat sich in Deutschland ein florierender Schwarzmarkt entwickelt. Vor diesem hatte damals unter anderem die GdP Zoll gewarnt und die Steuerpläne als ein „Startup für Kriminelle“ bezeichnet.
Auch der VdeH hatte mehrfach darauf hingewiesen, doch leider wurden alle Warnungen ignoriert, weshalb der Schwarzmarkt inzwischen ein Volumen erreicht hat, das dem legalen Markt entspricht – mit steigender Tendenz.
Dieser illegale Handel führt zu weitreichenden Problemen:
Jugendschutzverstöße: Während der legale Fachhandel strikt gegen die Abgabe an Minderjährige vorgeht, werden auf dem Schwarzmarkt massenhaft illegale Produkte an Jugendliche verkauft.
Nicht verkehrsfähige Produkte: Ein Großteil der außerhalb des Fachhandels angebotenen Vapes ist in Deutschland weder zugelassen noch versteuert.
Steuerausfälle: Dem Fiskus entgehen jährlich Steuereinnahmen im hohen dreistelligen Millionenbereich. Zu den Verlusten bei der Tabaksteuer kommen weitere Einbußen bei der Umsatzsteuer, Gewerbesteuer sowie der Einkommen- und Körperschaftsteuer hinzu.
Um ein Bild des illegalen Markts in einem städtischen Ballungsgebiet zu erhalten und rechtliche Schritte einleiten zu können, organisierte der Verband zusammen mit einer Privatdetektei flächendeckende Testkäufe in Berlin. Dabei zeigte sich, dass getesteten E-Zigarettenfachgeschäfte ausschließlich legale Produkte im Sortiment hatten. In 20 % der Spätis und Kioske sowie in 75 % der Shisha-Shops wurden hingegen illegale Produkte angeboten. Außerhalb des Fachhandels wurde zudem der Jugendschutz häufig durch unzureichende Alterskontrollen missachtet.
Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH, erklärt: „Immer wieder werden unversteuerte und nicht verkehrsfähige Vapes von illegalen Händlern an Jugendliche abgegeben. Diese sind hinsichtlich Dosierung und Inhaltsstoffen nicht geprüft und haben ein zu großes Füllvolumen. Dies passiert gleichermaßen auch im Online-Handel.“
Die breite Verfügbarkeit und die offene Präsentation illegaler Produkte erweckt bei Verbrauchern fälschlicherweise den Eindruck von Legalität und Sicherheit, doch Schwarzmarktprodukte entsprechen oft nicht den geltenden Gesetzen für E-Zigaretten, wie etwa Kennzeichnungsvorschriften oder Inhaltsstoffverbote. Daher können sie ein unkalkulierbares und gesundheitsgefährdendes Risiko für die Verbraucher darstellen.
Aufgrund unzureichender behördlicher Kontrollen und zu geringer Strafen wächst der illegale Markt stetig. Das geringe Entdeckungs- und Sanktionierungsrisiko macht den Handel für kriminelle Banden äußerst attraktiv und profitabel.
„Es ist offensichtlich: Ein Großteil der in Deutschland im Umlauf befindlichen Einweg-E-Zigaretten stammt vom Schwarzmarkt. Dahinter stecken sehr oft kriminelle Banden und die organisierte Kriminalität“, warnt Pohland.
Pohland zufolge können weitere Verbote oder strengere Gesetze das Problem nicht lösen, sondern würden es allenfalls verschärfen: „Die derzeitige Regulierung spielt dem Schwarzmarkt in die Hände. Zusätzliche Maßnahmen wären ein Todesstoß für den legalen Handel, solange es weiterhin an ausreichender Kontrolle und Durchsetzung fehlt.“
Der VdeH fordert daher ein entschiedenes Vorgehen gegen den Schwarzmarkt:
- Strikte Durchsetzung bestehender Gesetze
- Konsequente Bestrafung unlauterer Marktteilnehmer
- Verstärkte behördliche Kontrollen
Der VdeH hat seine Jugendschutzkampagne intensiviert. Mit Jugendschutz-Testkäufen, Aufklebern und Informationsmaterialien an den Verkaufsstellen setzt der Verband ein klares Zeichen gegen den Verkauf von E-Zigaretten an Minderjährige.
„Der Fachhandel muss als Vorreiter und Vorbild für funktionierenden Jugendschutz agieren“, betont Pohland. „Nur durch gemeinsames Handeln können wir die Gesundheit unserer Jugend schützen und das verantwortungsvolle Geschäftsgebaren unserer Branche unterstreichen.“
Anlässlich der diesjährigen InterTabac hat der VdeH seinen neuen Faktenreport „Jugendschutz & Schwarzmarkt“ sowie den Ratgeber „Illegale Vapes erkennen“ veröffentlicht. Diese sind ab heute sowohl online als PDF sowie in gedruckter Form an unserem Stand in der Westfalenhalle erhältlich.