Dänemark: Aromenverbot gescheitert – Schwarzmarkt floriert, Jugend- und Verbraucherschutz verliert

Seit 2022 gilt in Dänemark ein weitreichendes Verbot von Aromen in E-Zigaretten. Erlaubt sind seither nur noch die Geschmacksrichtungen Menthol und Tabak. Das erklärte Ziel der Maßnahme war, Jugendliche vom Dampfen abzuhalten. Zwei Jahre nach Inkrafttreten des Verbots wird nun deutlich: Diese Strategie ist gescheitert.

Aktuelle Daten der dänischen Gesundheitsbehörde zeigen, dass das Verbot kaum Wirkung entfaltet hat. Nach wie vor greifen fast zwei Drittel der Dampfer zu fruchtigen Aromen – und das trotz der gesetzlichen Einschränkungen. Dabei handelt es sich inzwischen überwiegend um Produkte vom Schwarzmarkt, die nicht den gesetzlichen Qualitätsanforderungen unterliegen und häufig auf inoffiziellen Wegen in den Umlauf geraten.

„Wer glaubt, Konsum durch pauschale Verbote eindämmen zu können, irrt gewaltig“, warnt Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH. „Verbotene Produkte verschwinden nicht – sie wechseln nur auf den illegalen Markt. Dort fehlen jedoch jede Form der Regulierung, Alterskontrolle und Qualitätsprüfung.“

Die Konsequenzen dieser Verbotspolitik sind weitreichend. Nutzer von E-Zigaretten, die zuvor über regulierte Verkaufsstellen erreicht werden konnten, beziehen nun Produkte über nicht kontrollierte Kanäle. Damit steigt nicht nur das Risiko für den Konsum unsicherer oder verunreinigter Produkte, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, dass Altersgrenzen umgangen werden. Zugleich wird der legale Fachhandel geschwächt, während der Schwarzmarkt floriert.
Das dänische Beispiel zeigt eindrucksvoll: Einschränkungen bei der Geschmacksvielfalt führen nicht zu weniger Konsum – sie verschieben ihn lediglich vom legalen, kontrollierten Handel hin zum Schwarzmarkt.

„Wenn der Jugendschutz ernst gemeint ist, dann braucht es keine Verbote nach dem Rasenmäherprinzip, sondern eine konsequente Durchsetzung bestehender Regeln“, so Pohland. „Nur wer Händler kontrolliert und illegale Anbieter konsequent sanktioniert, schützt wirklich – und nachhaltig.“


Über die Jugendschutzkampagne des VdeH

Seit seiner Gründung im Jahr 2011 gehört die Verpflichtung unsere Produkte nur an erwachsene Personen abzugeben zur Satzung des VdeH. Im Jahr 2019 hat sich der VdeH zudem mit einem Werbekodex verpflichtet, auf den Einsatz von Comicfiguren oder ähnlichen Motiven, die das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken könnten, vollständig zu verzichten.

Mit unserer aktuellen Jugendschutzkampagne, an der sich auch der Fachhandel beteiligt, wollen wir das öffentliche Bewusstsein stärken und das Thema Jugendschutz branchenübergreifend in den Fokus rücken.

Durch die erhöhte Aufmerksamkeit bei Medien, Behörden, Politik und Eltern, hoffen wir, dass der Druck auf die Marktteilnehmer wächst, die das Thema Jugendschutz bisher nicht ernst genommen haben


Quellen

Rauchgewohnheiten der Däninnen und Dänen 2024
Statens Institut for Folkesundhed (2025): Danskernes rygevaner 2024. Kopenhagen: Sundhedsstyrelsen.

Dänisches Aromenverbot gescheitert – Nikotinbeschränkungen zeigen unerwünschte Wirkung
Snusforumet. Danish Flavour Ban Fails as Nicotine Restrictions Backfire. 17. April 2025.