Illegale E-Zigaretten und Jugendschutzverstöße: Kioskkontrollen in Köln decken massives Fehlverhalten auf

Im Juni führten Polizei und Ordnungsamt in Köln umfangreiche Kontrollen mehrerer Kioske durch. Bei Testkäufen wurden zahlreiche nicht verkehrsfähige E-Zigaretten entdeckt, die weder versteuert waren noch den gesetzlichen Vorgaben entsprachen. Darüber hinaus dokumentierten die Behörden wiederholte Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz: E-Zigaretten, Tabak, Alkohol und Snus wurden teils an Minderjährige verkauft.

Die Konsequenzen ließen nicht auf sich warten: Das Gewerbeamt ordnete die sofortige Schließung der betroffenen Betriebe an, das Ordnungsamt versiegelte vier Kioske aufgrund wiederholter Auffälligkeiten. Gegen drei verantwortliche Personen wurden Gewerbeuntersagungsverfahren eingeleitet. Sie gelten damit offiziell als gewerblich unzuverlässig und dürfen zukünftig kein Gewerbe mehr betreiben.

Trotz dieser Maßnahmen gingen die Verstöße weiter: Die illegalen Produkte wurden anschließend aus Fahrzeugen heraus oder in Hinterhöfen verkauft – ein erschreckender Beleg für das Maß an krimineller Energie.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich bereits im Februar 2025: Ein Mitarbeiter eines betroffenen Kiosks versuchte mit illegaler Ware zu flüchten und leistete Widerstand gegen die Beamten, wobei ein Ordnungsmitarbeiter verletzt wurde. Auch bei den Testkäufen kam es zu weiteren Verstößen: Eine minderjährige Testkäuferin wurde belästigt, nachdem sie sich zu erkennen gegeben hatte.

Die Hauptverantwortlichen wurden bereits mit erheblichen Zwangs-, Buß- und Verwarngeldern belegt.

Oliver Pohland, Geschäftsführer des Verbandes des eZigarettenhandels (VdeH), findet deutliche Worte: „Offensichtlich sind die Strafen bislang nicht abschreckend genug. Wer nach einer Betriebsschließung einfach aus dem Hinterhof weiterverkauft, missachtet absichtlich und wiederholt sämtliche Gesetze und Vorschriften. Hier kann man sich nicht mehr herausreden.“

„Dass gegen die Betreiber nun Gewerbeuntersagungsverfahren eingeleitet wurden, ist ein wichtiger Schritt. Doch es bleibt abzuwarten, ob das den gewünschten Effekt hat – oder ob die Betroffenen erneut Wege finden, das System zu umgehen. Solche schwarzen Schafe müssen die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen“, so Pohland weiter

Der VdeH fordert erneut, den legalen E-Zigaretten-Fachhandel zu stärken und hart gegen unseriöse Anbieter durchzugreifen. Der Schutz von Verbrauchern – insbesondere Jugendlichen – muss oberste Priorität haben.


Über die Jugendschutzkampagne des VdeH

Seit seiner Gründung im Jahr 2011 gehört die Verpflichtung unsere Produkte nur an erwachsene Personen abzugeben zur Satzung des VdeH. Im Jahr 2019 hat sich der VdeH zudem mit einem Werbekodex verpflichtet, auf den Einsatz von Comicfiguren oder ähnlichen Motiven, die das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken könnten, vollständig zu verzichten.

Mit unserer aktuellen Jugendschutzkampagne, an der sich auch der Fachhandel beteiligt, wollen wir das öffentliche Bewusstsein stärken und das Thema Jugendschutz branchenübergreifend in den Fokus rücken.

Durch die erhöhte Aufmerksamkeit bei Medien, Behörden, Politik und Eltern, hoffen wir, dass der Druck auf die Marktteilnehmer wächst, die das Thema Jugendschutz bisher nicht ernst genommen haben


Quelle

Express vom 27. Juni 2025 – „Stadt Köln versiegelt vier Kioske – harte Strafen gegen Inhaber“

Polizei Köln – Presseportal vom 12. Juni 2025