Verbot von Einweg-E-Zigaretten in Belgien

Anfang Januar hat Belgien im Alleingang den Verkauf von Einweg-E-Zigaretten aus Gesundheits- und Umweltgründen untersagt und sorgt damit für kontroverse Diskussionen.

Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke rechtfertigt das Verbot dadurch, dass Einwegprodukte besonders Jugendliche ansprechen und zur Nikotinabhängigkeit führen würden, während sie gleichzeitig massive Umweltbelastungen durch Plastik, Batterien und gefährliche Abfälle verursachen. Diese Argumentation wird jedoch von Oliver Pohland, Geschäftsführer des Verbands des eZigarettenhandels (VdeH), kritisch hinterfragt.

Pohland erklärt, das Verbot sei zwar nachvollziehbar, würde jedoch nur den Schwarzmarkt stärken. „Statt den Konsum zu verringern, könnte es dazu führen, dass die Konsumenten auf unregulierte und möglicherweise gefährliche Produkte vom Schwarzmarkt ausweichen“, so Pohland.

Solche Maßnahmen innerhalb eines Wirtschaftsraums wie der EU könnten zu Ausweichbewegungen führen, die sich nur schwer kontrollieren lassen. Pohland ist daher der Meinung, dass man mit dieser Vorgehensweise sicherlich nicht die gewünschten Effekte erzielen wird.

Zudem kritisiert Pohland, dass einige der vorgebrachten Argumente schlichtweg falsch sind: „Es ist enttäuschend, dass selbst im Gesundheitsministerium nicht bekannt ist, dass die größten Gefahren von den toxischen Substanzen im Rauch verbrannten Tabaks ausgehen. Nikotin spielt dabei – wenn überhaupt – nur eine untergeordnete Rolle.“

Belgien ist das erste EU-Land, das diesen Schritt im Alleingang unternimmt. In Deutschland finden zwar ähnliche Diskussionen statt, doch auf dem legalen Markt spielen Einwegprodukte zunehmend eine untergeordnete Rolle. Der Fachhandel setzt verstärkt auf nachhaltige, wiederaufladbare und nachfüllbare Geräte.


Über die Jugendschutzkampagne des VdeH

Seit seiner Gründung im Jahr 2011 gehört die Verpflichtung unsere Produkte nur an erwachsene Personen abzugeben zur Satzung des VdeH. Im Jahr 2019 hat sich der VdeH zudem mit einem Werbekodex verpflichtet, auf den Einsatz von Comicfiguren oder ähnlichen Motiven, die das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken könnten, vollständig zu verzichten.

Mit unserer aktuellen Jugendschutzkampagne, an der sich auch der Fachhandel beteiligt, wollen wir das öffentliche Bewusstsein stärken und das Thema Jugendschutz branchenübergreifend in den Fokus rücken.

Durch die erhöhte Aufmerksamkeit bei Medien, Behörden, Politik und Eltern, hoffen wir, dass der Druck auf die Marktteilnehmer wächst, die das Thema Jugendschutz bisher nicht ernst genommen haben


Quellen:

EURONEWS – Belgium will be first EU state to ban the sale of vapes